Lokale Schmerzen in Becken

Der Hexenschuss wird auch als Blockade, Lumbago oder akute Lumbalgie bezeichnet. Der akute Hexenschuss kann verschiedene Ursachen haben. Meistens ist es eine akute Facettengelenks- oder/und Iliosakralgelenks (ISG) -Überreizung mit sofortigem Muskelspasmus vor allem des Piriformis und auch des Iliopsoas. Wenn ein Hexenschuss immer häufiger auftritt, sollte ein Spezialist zugezogen werden.

Diagnose

Der Hexenschuss oder das akute Facetten- & ISG-Syndrom tritt anfallsartig auf. Es hat sich weder ein Wirbel verschoben, noch ist eine Bandscheibe verrutscht. Vielmehr ist der Übergang zwischen der Lendenwirbelsäule, dem Kreuzbein und den Hüften/Darmbeinen akut überreizt. Die Schmerzen werden durch intensiv gereizte Knochenrinden, Gelenkkapseln, übersteuernde Nervenrezeptoren und vor allem einen intensiven Spasmus der Corestabilisatoren Piriformis und Iliopsoas ausgelöst.

‎Therapie

Die Behandlung der akuten Blockade zielt zunächst einmal auf die Lösung des reaktiven örtlichen spastischen Muskelkrampfes und der intensiven Schmerzreaktion. Zu intensive "Deblockierungen" können zur weiteren Dysfunktion führen. Auch ein Gleitwirbel des unteren Rückens, eine Arthrose & Arthritis oder eine Fibrose/Vernarbung an LWS und ISG sowie ein Bandscheibenvorfall Prolaps oder sogar eine instabile Bandscheibenvorwölbung Protrusion müssen therapeutisch berücksichtigt werden. In der manuellen Medizin (Chirotherapie, Chiropraktik) werden Blockaden (Verschiebungen, Subluxationen) in einem der beiden Iliosakralgelenke als Ursache für den Hexenschuss angesehen. Die manualmedizinische Behandlung besteht in einer Mobilisierung (Deblockierung, „Einrenken“) des ausgerenkten Gelenks. Bei der orthopädischen Untersuchung findet man beim Seitenvergleich jedoch regelmäßig das sogenannte Vorlaufphänomen.

Zunehmend besser erkannt sind die Rolle von m.psoas, m.piriformis, Faszien und Steißbein bei der Wiederherstellung der sensomotorischen Corestability der Körpermitte. Diese Strukturen und ihre komplexen Interaktionen sollten unbedingt noch viel mehr in die spezielle interventionelle Therapie und Prävention wiederholter Hexenschüsse integriert werden.