Die entwickelte Technik verbindet Grundgedanken von Ida Rolfs Struktureller Integration mit Konzepten der Osteopathie - eine gelungene Kombination formstabilisierender und mobilisierender Techniken. Das Modell ist eine neue Methode zur Schmerztherapie in der Medizin und stellt eine Weiterentwicklung der Osteopathie dar.
Unser Körper ist von einem Netz von Faszien durchzogen. Dieses kollagene, faserige Bindegewebe umgibt jeden Muskel, jedes Organ und jede Bandstruktur und kann als körperweites Netzwerk betrachtet werden. Durch Bewegungsmangel oder Verletzungen können diese Fasern geschädigt werden, es entstehen Verklebungen, Verdrehungen oder auch Verfilzungen der Faszien Bündel, die normalerweise parallel angeordnet sind. Als Folge können Gelenk- und Rückenschmerzen, Verspannungen und/oder Bewegungseinschränkungen sowie Taubheitsgefühl und Kribbeln entstehen.
Die räumliche Gestalt des Faszien- und Membrannetzes lässt sich wie die zur Form gewordene Geschichte eines Menschen lesen. Die immer wiederkehrenden Bewegungsabläufe, die bevorzugte Orientierung und Wahrnehmung sowie das vorherrschende emotionale Grundmuster prägen das Gewebe und spiegeln sich darin. Damit entwickelt sich eine Gestalt, die mehr ist als ein Puzzle anatomischer Einheiten. Bei der Behandlung der Faszien und Membranen kommuniziert der Therapeut mit dieser Gestalt. Dabei sind Anatomiekenntnisse hilfreich, sie dienen aber mehr der topographischen Orientierung als der eigentlichen therapeutischen Technik.
ein grosser Violinvirtuose soll einmal gesagt haben: "Die beste Technik ist die, die man gar nicht bemerkt". Wir glauben, er wollte damit sagen, dass effiziente Technik unauffällig zur Anwendung kommt und nie zum Selbstzweck wird. In diesem Sinne geht die Faszien- und Membrantechnik auf den Organismus als Formgebilde ein. Sie setzt an der physischen Struktur an, um die psychophysische Einheit der Person zu erreichen.